“Sofa-Commerce” – So nennt der Schweizer e-Commerce Berater Thomas Lang das Geschäftsmodell auf der Basis von Tablet-PCs. In den USA zeigen Studien, dass Tablet-PCs für Online-Händler zunehmend interessanter werden. Denn die Verbreitung dieser neuen Computer-Generation nimmt rapide zu.
Darauf müssen Sie sich einstellen.Bereits im nächsten Jahr verfügen über 40 Millionen US-Amerikaner über ein iPad oder gleichwertiges Produkt. Das sind, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, 12,8 Prozent. Für das laufende Jahr rechnen die Marktforscher eMarketer mit einem Anteil von 7,6 Prozent (24 Millionen US-Bürger). Im vergangenen Jahr hatten 9,7 Millionen Amerikaner in den Vereinigten Staaten einen Tablet-PC zum Eigentum (3,1 Prozent).
Warum ein Tablet-PC?
Für Shopbetreiber besonders interessant ist ein Blick auf die Gründe, warum sich die amerikanischen Verbraucher für das iPad interessieren. Das surfen im Internet steht mit 64 Prozent ganz oben auf der Liste. Es folgen der Umgang mit Photos, Videos und Musik (58 Prozent) und die Nutzung von Apps (54 Prozent). Das Shopping-Erlebnis mit dem iPad ist für 41 Prozent der US-Amerikaner der Grund, sich einen Tablet-PC anzuschaffen.
Der Anteil der Einkaufswilligen via iPad dürfte allerdings wesentlich höher liegen. Denn iPad-Shopping wird sich, da sind sich die meisten e-Commerce-Fachleute einig – via Apps vollziehen.
Auch in Deutschland nimmt der Anteil an iPads & Co. beständig zu. Für 2012 rechnet der Wirtschaftsverband Bitkom mit einem Marktanteil der Tablet-PCs von 10 Prozent. Das sind rund 2,2 Millionen verkaufte Geräte.
Erfolgreiche Shopping-Apps bringen Mehrwert
Thomas Lang hat zwei wichtige Hinweise für Online-Händler parat, die darüber nachdenken, via Apps auf dem iPad zu verkaufen:
- Die Funktionen der mobilen Endgeräte müssen adäquat in der App genutzt werden (GPS, Kamera, Neigungssensor, Zugriff auf Kontakte etc.)
- Das Verkaufskonzept auf den unterschiedlichen mobilen Kanälen muss sich unterscheiden, sonst lohnt sich eine separate App für Tablet-PCs nicht.
Zitat aus dem Text: “Denn iPad-Shopping wird sich, da sind sich die meisten e-Commerce-Fachleute einig – via Apps vollziehen.”
Meine Meinung: Die Experten erzählen Nonsens.
Welche Nutzer lädt sich schon die 8. Shopping-App runter, wenn es vorher schon sieben installiert hat? Für Amazon, Otto und eBay mag eine Shopping-App Sinn machen. Aber kaum ein Nutzer wird sich die Shopping-App eines Feld-Wald-Und-Wiesen-Mittelständlers herunterladen.
Wir sind solch ein kleinerer Mittelständler. Wir optimieren lieber unsere “normale” Shop-Oberfläche für das iPad & Co.
Ich möchte an meine Zeilen erinnern, die ich schon vor 10 Monaten geschrieben habe:
“Das iPad wird dafür sorgen, dass das Internet nun vom heimischen Büro ins Wohnzimmer umziehen wird; dank des iPad liegt das Internet nun immer griffbereit auf dem Couchtisch. Ohne lange Anlaufzeit (“Booten”) kann der Mensch binnen Sekunden im Netz surfen – und einkaufen. Das iPad macht das Internetsurfen sozialverträglich: Es stört den Partner plötzlich nicht mehr, wenn jemand neben ihm sitzt und im WWW unterwegs ist. Die Anwesenheit des Netzes am Couchtisch ist nicht störender als Zeitunglesen.
Die Folge: Der Einkauf im Netz wird noch naheliegender sein als früher. Die ständige Wohnzimmerpräsenz des iPad wird die Online-Umsätze weiter ankurbeln – zu Lasten der traditionellen Vertriebskanäle. Die stationären Händler müssen sich also überlegen, welchen Mehrwert sie dem bequemen Kauf aus dem heimischen Wohnzimmer entgegensetzen möchten.
Fazit: Das PC-Zeitalter begann mit dem “Desktop”, dann kam der “Laptop” und nun zieht mit dem iPad der “Couchtischtop” in die Haushalte ein. Unser Leben und unsere Einläufe werden sich damit noch stärker aufs Internet verlagern.”
siehe: http://dev.mailorderportal.de/blog/artikel/article/warum-der-ipad-kein-game-changer-ist.html
Da ist das Thema “Sofa-Commerce” schon gut beschrieben. Es stellt sich die Frage, warum das Shopbetreiber-Blog und “die Experten” Sofa-Commerce erst jetzt als diskussionswürdigen Trend erkennen – aus meiner Sicht war dieses Potenzial der Tablet-PCs von Anfang an sichtbar.