Beeindruckt vom Erfolg des Gutscheinportals Groupon, versucht sich nun auch Amazon an einem eigenen Schnäppchendienst. Zuvor hatten Facebook und Google mit Groupon-Klonen auf das Geschäft mit den Gutscheinen gesetzt und eigene Dienste gestartet.
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Boise, Hauptstadt des US-Bundesstaats Idaho, ist zur Zeit das einzige Testgelände für Amazons Groupon-Klon “amazonlocal“. Die Nutzer erhalten via e-Mail-Newsletter Einkaufsgutscheine für Waren und Dienstleistungen, die sie dann in der Stadt einlösen können.
Die Abwicklung hat Amazon dem Gutscheinportal livingsocial übertragen, bei dem der e-Commerce-Primus investiert ist. Ende 2010 kaufte sich Amazon für 175 Millionen US-Dollar beim größten Konkurrenten von Groupon ein. Durch die Einbindung von livingsocial kann Amazon auf eine bereits vorhandene Infrastruktur und große Erfahrungen mit diesem Geschäftsmodell zurückgreifen.
Auch Facebook und Google mischen bereits mit Schnäppchendiensten im Web mit. Unter der Rubrik “Angebote” können Facebook-Nutzer Gutscheine erstehen. Google hat sich Portland im Bundesstaat Oregon als Testgebiet für seine Google offers ausgesucht. In Kürze sollen New York, Oakland und San Francisco hinzukommen.
Groupon – Der Streit um die Nachhaltigkeit
Ob sich das Geschäft mit den regional und lokal angebotenen Einkaufsgutscheinen aber auch als betriebswirtschaftlich nachhaltig erweist, wird zur Zeit unter e-Commerce-Experten heiß diskutiert. Anlass ist der geplante Börsengang von Groupon. Denn trotz riesiger Investitionen sei bislang mit Groupon kein Geld zu verdienen gewesen, mahnen die Kritiker eines Börsengangs an.
Dass der Börsengang gelingen könne und Groupon durchaus ein solides Geschäftsmodell fahre, davon ist unter anderen Jochen Krisch von Exciting Commerce nach Analyse der Geschäftsdaten von Groupon überzeugt.
“Der Erfolg des Groupon-Modells wird sich im Wesentlichen in den kleinsten Einheiten, vor Ort, entscheiden, also in den lokalen Märkten von Chicago bis London, von Boston bis Berlin.
[…] Groupon trägt sich also operativ mehr als selbst. Alles, was Groupon zuletzt an VC-Geld aufgenommen hat, wurde in die Neukundengewinnung und in Übernahmen gesteckt.
[…] Wenn man vom extremen Wachstumskurs einmal absieht, dann erfüllt Groupon genau die Ansprüche eines soliden Geschäftsmodells. Groupon muss es schaffen, auf Dauer attraktive Deals zu sichern und Händler und Kunden damit dauerhaft an sich zu binden.”
Das Problem von Groupon ist aber, daß das Geschäftsmodell recht einfach zu kopieren ist. Insofern hat Groupon im Moment zwar einen kleinen Vorsprung, wenn man aber sieht wie hoch die Gebühren sind bei Groupon, und das Groupon trotzdem keinen Gewinn macht, dann darf man doch daran zweifeln ob:
1. Groupon die hohen Gebühren angesichts größerer Konkurrenz halten kann.
2. Es irgendwann schafft in die schwarzen Zahlen zu kommen.
Letztendlich hat Groupon eine Menge Geld in Werbung gebuttert, die aber nicht zwangsläufig Werbung für die Marke “Groupon” ist, sondern allgemein eher das Geschäftsmodell “Couponwebseite” bekannt gemacht hat. Einen Teil des Geldes können sich Amazon und andere Konkurrenten sparen, das Geschäftsprinzip ist jetzt bekannt und jeder kann sich recht schnell was unter “amazonlocal” vorstellen.
Was macht Amazon eigentlich nicht?!? Mal sehen, mit welchen Neuerungen Amazon in diesem Bereich auftreten wird. Ich frage mich grundsätzlich, ob man aus Shopbetreibersicht mit diesen Aktionen wirklich nachhaltig Kunden gewinnen kann, die dann auch später zu “guten Kunden” werden und nicht nur einmal aus Ersparnisgründen in dem beworbenen Shop (egal ob online oder offline) einkaufen.
Irgendwie probiert es in letzter zeit jeder mit diesen Groupon-Klon seiten… ich shcätze die meisten davon werden früher oder später (ein paar monate) wieder draufgehen. amazon hat natürlich einen vertrauenswürdigen brandname, weswegen die wohl gute chancen haben werden, dass die seite sich hält.