Frankreich hat seine Position als eine der größten e-Commerce Nationen Europas auch im Jahr 2011 wieder bestätigt und ein beachtliches Wachstum erreicht. Der Branchenverband Fevad nennt in seinem kürzlich veröffentlichten Branchen-Bericht aktuelle Zahlen für das vergangene Jahr.

So erfolgreich war der Online-Handel 2011 in Frankreich.

2011 haben Online-Händler in Frankreich 37,7 Milliarden Euro umgesetzt. Dies entspricht einer Steigerung von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Branchenverband geht von mehr als 30 Millionen Online-Shoppern aus und beziffert die Anzahl der Webshops auf mehr als 100.000 Unternehmen. Für das zurückliegende Weihnachtsgeschäft ermittelte Fevad einen branchenweiten Umsatz von 7,6 Milliarden Euro. Somit wurde jeder fünfte Umsatz-Euro (20 Prozent) im französischen e-Commerce zur Weihnachtszeit verdient.

Im Durchschnitt bestellt jeder Online-Käufer in Frankreich für etwa 1.250 Euro im Jahr. Dies ergibt sich aus den beiden Mittelwerten für die Warenkorbgröße (91Euro) und Anzahl getätigter Online-Käufe pro Kunden (14 Bestellungen).

Online-Händler haben trotzdem Nachholbedarf

Trotz guter unternehmerischer Leistungen, sind die französischen Shopbetreiber über ihre rechtlichen Pflichten nur sehr ungenau informiert. Das ergab eine Umfrage unter 400 Shopbetreibern in Frankreich, die Trusted Shops im Herbst 2011 durchgeführt hat.

Nur jeder vierte Online-Händler kennt sich “sehr gut” beziehungsweise “gut” mit den Rechtsvorschriften für sein Geschäftsmodell aus. In Frankreich kann dies im Vergleich zu Deutschland zu einem existenziellen Problem werden. Denn der Gesetzgeber in Frankreich sieht drastische Strafen zum Beispiel für Verstöße gegen Verbraucherrechte, Datenschutzbestimmungen oder das Wettbewerbsrecht vor. Hier drohen hohe Geldstrafen im fünfstelligen Bereich und sogar hohe Haftstrafen. Ein vergleichbares Mittel wie die Abmahnung in Deutschland gibt es in Frankreich nicht.

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