Wie relevant sind mobile Apps für Online-Händler wirklich? Diese Frage wird momentan bei e-Commerce-Experten heiß diskutiert. Bei den Nutzern stoßen die kleinen Helferlein allem Anschein nach auf große Resonanz. Das hat der BITKOM in einer aktuellen Marktanalyse herausgefunden.

Wie viel Geld mit Mobile Apps in Deutschland verdient wird, lesen Sie hier.

Die deutschen Handy-Nutzer laden im Jahr 2010 voraussichtlich 755 Millionen Apps auf ihre Mobiltelefone. Das entspricht einem Anstieg von 78 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Hightech-Verband BITKOM mit. Im ersten Halbjahr 2010 wurden in Deutschland bereits 346 Millionen Apps heruntergeladen – Tendenz steigend. Weltweit gab es im ersten Halbjahr 2010 rund 3,9 Milliarden App-Downloads.

Basis der Angaben sind Daten des Marktforschungsinstituts research2guidance für den BITKOM. Smartphone-Nutzer erhalten die Apps überwiegend gratis oder für einen geringen Betrag. Die kostenpflichtigen Apps kosten derzeit im Durchschnitt 2,82 Euro. BITKOM-Präsidiumsmitglied René Schuster:

„Der Boom der Smartphones beflügelt die Entwicklung neuer mobiler Applikationen. Monat für Monat stehen hunderte neue Apps zum Download bereit.”

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Im ersten Halbjahr 2010 wurden in Deutschland rund 157 Millionen Euro mit Apps umgesetzt. Für das Gesamtjahr rechnen BITKOM und research2guidance mit einem Zuwachs von 81 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 343 Millionen Euro. Deutschland kommt damit auf einen Anteil von 8 Prozent am Weltmarkt. Der Umsatz mit Apps lag in der ersten Jahreshälfte weltweit bei rund 1,7 Milliarden Euro. Das sind bereits 400 Millionen Euro mehr als im gesamten Jahr 2009, als 1,3 Milliarden Euro mit Apps umgesetzt wurden. Schuster:

„Neben dem Verkauf der Apps können die Anbieter zusätzliche Umsätze durch Werbung generieren, die innerhalb der Anwendungen geschaltet wird.”

In diesem Zusammenhang nicht uninteressant ist eine aktuelle Erhebung des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) unter seinen Mitgliedern zu den Erlöschancen von Apps. Demnach sehen 68,1 Prozent der Befragten in kostenlosen Smartphone-Apps mit Werbefinazierung die größten Marktchancen.  Das gleiche Geschäftsmodell soll auch für Tablet-Apps am erfolgreichsten sein, meinen knapp 60 Prozent.

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