Stellen Sie sich vor, Sie warten auf die U-Bahn und können währenddessen die benötigten Lebensmittel für das Abendessen einkaufen. Der britische Handelskonzern Tesco testet zur Zeit in Südkorea den Einkauf von Lebensmitteln mit dem iPhone & Co.
Ist das der Lebensmittelhandel der Zukunft? Es ist, als ginge man durch die Regalreihen eines Supermarktes. Doch in Wirklichkeit befindet man sich in der U-Bahn-Station in einer Stadt Südkoreas. Auf großen beleuchteten Werbedisplays hat Tesco sein Lebensmittelsortiment abbilden lassen. Jedes Produktbild ist mit Preis und einem Barcode versehen.
Eingekauft wird über das Smartphone. Dazu wird der Barcode mit der internen Kamera fotografiert und das Produkt in eine Warenkorb-App gelegt. Nach Abschluss der Bestellung, werden die Produkte in einem Tesco-Markt kommissioniert und von einem Lieferdienst nach Hause gebracht.
Das Angebot scheint von der Südkoreanern angenommen zu werden. Seit dem Start der Kampagne wuchs der Neukundenanteil im virtuellen Supermarkt um 76 Prozent und der Umsatz im Online-Shop steig um 130 Prozent.
httpv://youtu.be/nJVoYsBym88
Sicherlich ein innovatives Modell der Produktdarstellung. Das dahinter stehende Logistik-Konzept wenden aber auch Online-Lieferdienste in Deutschland an. So zum Beispiel Froodies.de. Im Interview hier im Blog erklärt Geschäftsführer Lutz Preußners das Prinzip:
Unser Konzept unterscheidet sich im Bereich Beschaffung und Logistik insofern von den bisher unternommenen Versuchen, als dass wir auf ein dezentrales Konzept ohne eigene Warenlager setzen. Wir suchen wir uns vor Ort in den interessanten Städten Lebensmittelhändler, aus deren Markt heraus wir das Online-Geschäft betreiben. Die Kommissionierung erfolgt quasi „Just in Time“. Das heißt, wir gehen durch den Markt, greifen ins Regal und liefern die Bestellung aus bzw. packen diese ein und versenden sie dann.
Der entscheidende Vorteil ist, dass wir auf ein topfrisches, täglich aktualisiertes Sortiment zurückgreifen können. Und dem Handelspartner bieten wir mit unserem Shop einen komplett neuen Absatzkanal für seine Waren. Wir haben hier bislang sehr gute Erfahrungen mit EDEKA-Händlern gesammelt, weil hier einfach die Qualität stimmt, sind aber bei der Wahl unserer Handelspartner keineswegs festgelegt.
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Tolles Konzept von Tesco. Allerdings ist fraglich ob ein solches Modell auch auf andere Kulturen und Ländern umsetzbar wäre…
Sehr interessant. Für Europa wär dieses Konzept meiner Meinung nach schon einen Schritt zu schnell. Der europäische bzw. deutsche Markt muss sich erstmal an das Thema Lebensmittel online bestellen gewöhnen bevor er sich schon an das Ordern per Handy traut.
Viele Grüße Lisa
Solche und ähnliche Ansätze gabe es bereits mehrfach in der Vergangeheit. Ein Erfolg ist aus keinem geworden. Warum sollte das diesmal anders sein? Gerade bei Lebensmitteln sind die Verbraucher sehr skeptisch gegenüber neuen Vertriebswegen.
Ich würde frische Lebensmittel auch nie online kaufen. Fängt schon bei einigen Arten von Wurst an, im Supermarkt schaue ich, das die möglichst nicht zurchzogen ist, geliefert bekäme man aber garantiert immer die Packungen mit fetten Knorpeln und Sehnen drinne, da die Packungen ja einfach nur aus dem Regal genommen werden.
Interessantes Konzept, aber ich denke, sowas wird sich eher über Jahrzehnte erst entiwckeln, wenn sozusagen ganze Generationen damit aufwachsen. Hier wird sicherlich keiner den zweiten Schritt vor dem ersten machen wollen, sprich erstmal das Onlineshopping etablieren und dann kann man sich um solche coole Feature kümmern.
Ich finde hier kommt es schon sehr auf die Benutzerfreundlichkeit der jeweiligen App an. Immerhin hat man in der U-Bahn auch nur begrenzt Zeit. Für den Einkauf darf man demnach auch nicht länger als 5 Minuten brauchen. Gefühlt nimmt man 5 Minuten mit dem iPhone ohnehin länger war, als 30 Minuten im Supermarkt.
Bei einer App muss man schon sehr genau wissen, was man einkaufen möchte. Die Informationsmenge rund um das Produkt ist doch sehr begrenzt.
Der mobile Konsum nimmt immer weiter zu. Hier nimmt auch der Lebensmittelhandel eine starke Rolle ein. Neben den ausländischen Anbietern gibt es auch in Deutschland erste Experimente mit QR-Code. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die großen deutschen Lebensmittelketten neben den Code auf der Verpackung größer ins Marketing einsteigen.
http://netzkonsum.de/2012/05/mobiler-lebensmittelhandel-qr-code-startet-around-the-world/